Veranstaltung: | BDKJ Konferenzen 19. bis 21.10.2018 |
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Tagesordnungspunkt: | 10.10.4 STAY |
Antragsteller*in: | KSJ Rottenburg-Stuttgart (dort beschlossen am: 13.09.2018) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 20.09.2018, 13:48 |
10.4: „STAY – Keine Abschiebung von Schüler*innen“
Antragstext
Die BDKJ Diözesanversammlung möge beschließen:
1) Der BDKJ Rottenburg-Stuttgart unterstützt die Aktion „STAY - Keine
Abschiebung von Schüler*innen“
2) Der BDKJ Rottenburg-Stuttgart setzt sich (weiterhin) ein
- für einen menschlichen Umgang mit Geflüchteten, eine menschenrechtsorientierte
Flüchtlingspolitik und insbesondere für die vorrangige Berücksichtigung der
Kinderrechte im Umgang mit minderjährigen Geflüchteten und Kindern von
Geflüchteten.
- für einen uneingeschränkten Zugang von Geflüchteten zu Bildung, Ausbildung und
gesellschaftlicher Teilhabe.
- gegen Abschiebungen während Schule, Studium und Ausbildung und für eine
allgemeine Anwendung der Ausbildungsduldung.
- für ein Bleiberecht für alle in Deutschland geborenen SchülerInnen
3) Die BDKJ-Diözesanleitung wird beauftragt zu prüfen, wie sich der BDKJ und
seine Fachstellen an der Aktion beteiligen können – insbesondere mit Blick auf
die politische Vertretungsarbeit und Anknüpfungspunkte bei der 72h-Aktion, dem
junior-Schülermentorenprogramm – Integration (jSMP-I) und der
Öffentlichkeitsarbeit.
4) Die BDKJ-Dekanatsverbände und die Mitgliedsverbände, ebenso wie alle weiteren
Akteure kirchlicher Jugendarbeit, werden aufgefordert zu prüfen, wie sie sich an
der Aktion beteiligen können und wollen.
5) Die BDKJ-Diözesanversammlung benennt und entsendet Interessierte als
VertreterInnen in die Projektgruppe, die die Aktion steuert und
Aktionsmaterialien entwickelt.
Begründung
In den letzten Monaten gab es in der Diözese nun einige Aufsehen erregende Fälle von Abschiebungen von SchülerInnen – in Bad Mergentheim aus der Schule heraus, in Nagold führte der rechtwidrige Abschiebeversuch zum Suizidversuch des Vaters und in Nürtingen wurde eine 10-Klässlerin, die in Deutschland geboren ist, mit ihrer seit 25 Jahren hier lebenden Familie abgeschoben. In den ersten beiden Fällen kurz bevor die Betroffenen eine Ausbildung begonnen und ein Aufenthaltsrecht bekommen hätten.
Insgesamt wurden 2017 etwa 1.000 Minderjährige abgeschoben und 1.000 weitere Minderjährige mittels der sog. „freiwilligen Rückkehr“ abgeschoben. Ein großer Teil davon ging hier zur Schule. Die Zahl der betroffenen, volljährigen SchülerInnen ließ sich nicht ermitteln.
Adressat/Adressatin:
BDKJ-Diözesanleitung und Fachstellen
BDKJ-Dekanatsverbände und die Mitgliedsverbände, sowie alle weiteren Akteure kirchlicher Jugendarbeit
Handlungsauftrag:
Prüfauftrag zur Beteiligung an der Aktion
Benennung von Personen zur Mitarbeit in der Projektgruppe
Kommentare
DiOMis:
Wir wünschen uns nähere Informationen zu der Aktion STAY und dessen Hintergrund.
Inwiefern soll der BDKJ die Aktion unterstützen? Großer Personalbedarf? Weitere Aktionen diesbezüglich?
Wie wird die Benennung konkret aussehen? Aufhängen einer Liste von Interessenten? Wahlen der Personen?